Die Geschwistergruppe

Warum die Geschwistergruppe so wichtig ist…

Die betroffenen Kinder wachsen in einer besonderen Situation auf, lernen sehr früh, Rücksicht zu nehmen und ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Der frühe Kontakt zu Themen wie Abschied, Verlust, Trauer und Angst vor dem Tod prägt die Geschwisterkinder nachhaltig. Die Kinder wachsen in Familien auf, in denen nach einer schwerwiegenden Diagnose nichts mehr so ist, wie es war. Sie erleben ihre Eltern in tiefer Verzweiflung und übernehmen oft viel zu viel Verantwortung für die Familie. „Niemandem zur Last fallen“, sich anpassen, auch, wenn es ihnen selbst nicht gut geht, sind nur einige Begleiterscheinungen. Viele Geschwisterkinder leiden unter Schuldgefühlen, weil sie gesund sind und ihr Bruder oder ihre Schwester schwer krank.

Worum es geht…

Die Geschwistergruppe wurde im Jahr 2011 durch den Kinderhospizdienst ins Leben gerufen. Es war ein Anliegen, einen Ort für diese Kinder zu schaffen, an dem sie auch einmal im Mittelpunkt stehen und sich nur um sich selbst kümmern konnten. Die Gegenwart und der Austausch mit anderen Kindern in ähnlichen Situationen wirkt sich für die meisten stabilisierend und entlastend aus. Es ist wichtig einen Rahmen zu schaffen, in dem sie über ihre Ängste, Gefühle und Gedanken reden, aber auch unbeschwert sein können. Sie können sich mit anderen Kindern austauschen und dadurch Kraft schöpfen und werden gleichzeitig von ausgebildeten Fachkräften begleitet.

2011 begann die Gruppe mit 5 Kindern; inzwischen sind es 22. Sie werden durch eine ausgebildete Kindertrauertherapeutin betreut. Die ersten Kinder sind inzwischen zu Jugendlichen herangewachsen und kommen immer noch gerne in die Gruppe. Es war unser Anliegen, alle, die es wünschten, aufzunehmen und niemanden abweisen zu müssen. Die Rahmenbedingungen mussten deshalb immer wieder angepasst werden. Wir benötigten größere Räume, mehr geschultes Personal und ehrenamtliche Mitarbeiter. Seit zwei Jahren können die Kinder z.B. in einem Malatelier unter Anleitung durch eine Kunsttherapeutin ihre Gefühle kreativ zum Ausdruck bringen. Ein wichtiger Bestandteil der Gruppentreffen ist ein gemeinsames Essen, besonders für Kinder aus finanziell schwachen Familien.

Mit der Geschwistergruppe haben wir in den letzten acht Jahren viele gute Erfahrungen gemacht; wir haben erlebt, wie sich die Kinder gegenseitig Mut machen und Trost spenden. Wir wollen, dass dieser Ort für sie erhalten bleibt.