Das Jahr 2021 war für die Jugendlichen der Geschwistergruppe des Kinderhospizdienstes der Caritas ein ganz besonderes. Durch die Unterstützung der Arne-Friedrich-Stiftung konnten sie an einer maltherapeutischen Reise nach Italien teilnehmen. Die ersten Kinder der Geschwistergruppe sind jetzt seit über zehn Jahren dabei. Zehn Jahre, in denen sie zusammen getrauert, geweint, gelacht oder sich gegenseitig zugehört und Trost gespendet haben. Einige ihrer Geschwister leben noch, manche sind allerdings in keiner gesundheitlich guten Verfassung. Aber viele Kinder der Gruppe müssen damit leben, dass ihre Schwester oder ihr Bruder verstorben ist. Was bedeutet es für ein Kind, so früh mit dem Thema Verlust und Tod eines geliebten Familienmitglieds Geschwisters konfrontiert zu sein? Was bedeutet die Erfahrung, dass der Mensch, mit dem ich die ersten Lebensjahre verbracht habe, nicht mehr lebt? Wie fühlt es sich an, mit der Trauer der Eltern zu leben und das Gefühl zu haben, den verstorbenen Bruder oder die Schwester nie ersetzen zu können? Können Menschen, die diese Erfahrung nie gemacht haben, ihnen Verständnis entgegenbringen?

Inzwischen sind die ersten Gruppenmitglieder Teenager. Sie kommen immer noch gern und regelmäßig zusammen, teilen ihre Gedanken miteinander und geben sich Halt. Dabei spüren die Jugendlichen, dass sie nicht alleine sind und sprechen über Trauer, Ängste und Gefühle im Umgang mit solchen Schicksalsschlägen. „Hier ist es nicht unangenehm zu weinen, weil immer jemand da ist, der dich tröstet“, sagt ein Mitglied. Ein anderes verrät: „Die anderen sind wie eine Familie für mich. Wir verstehen uns hier ohne viele Worte und deshalb fühle ich mich immer willkommen, auch wenn ich traurig oder wütend bin.“ Die Betreuerinnen gehen dabei einfühlsam vor und bauen ein über Jahre gewachsenes Vertrauen auf, das es ermöglicht, in schwierigen oder aussichtslos erscheinenden Momenten Kraft und Trost zu spenden.

Mit Hilfe der Arne-Friedrich-Stiftung konnte die Gruppe nun also zusammen nach Italien reisen. Dort hatten die Jugendlichen nicht nur Zeit für sich selbst, sondern auch die Gelegenheit, sich gegenseitig noch besser kennenzulernen. Es war eine besondere und intensive Erfahrung für die Gruppe. Eine Phase, um Kraft zu tanken und sich Mut zuzusprechen. Für den Alltag, aber auch für alles, was ihnen noch bevorsteht.  

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